Die Replik zur Creutz'schen Kritik an meiner Darstellung
"Die Schuldenautomatik"
Gerhard Margreiter

Creutz schreibt folgendes  (in Courier):
Meine Gegenposition blau   (in Arial).
 

Und zur Grafik "Schuldenautomat" von Gerhard Margreiter:

Diese auf den ersten Blick optisch und farblich sehr ansprechende Grafik ist in ihrer inhaltlichen Aussage jedoch äußerst fragwürdig und in vieler Hinsicht irreführend. Das gilt nicht nur für die wieder fehlenden Größenbezüge zur Wirklichkeit, sondern auch für die dargestellten Abläufe. So fällt z.B. auf,

- daß es in der Grafik überhaupt keine Verbindung zum eigentlichen Geldkreislauf in der Wirtschaft gibt und die Schulden anscheinend in sich selbst kreisen,
 

- daß die Schulden aus einem `unterirdischen Schuldensumpf' hochgepumpt werden in den sie mit den Tilgungen auch wieder zurückfließen, und dabei lediglich ein kleiner Teil jedesmal in ein `Sparbassin' fließt, um sich dort anzusammeln,
  - daß diese dargestellte Schuldenpumpe demnach so lange laufen kann, bis der `Sumpf' leer ist und es nur noch Ersparnisse gibt, was zwar eine äußerst erfreuliche aber kaum realistische Entwicklung sein dürfte,
  - daß bei einem solchen Umfüllen von einem Behältnis in ein anderes der Begriff `schöpfen' (= umschöpfen) durchaus akzeptabel ist, aber nicht im Sinne einer Schöpfung aus dem Nichts, und schließlich noch,
 

- daß der dargestellte Ablauf, nach dem die Schulden den Ersparnissen vorausgehen, die tatsächlichen Gegebenheiten auf den Kopf stellt.
 

Dabei ist der gesamte Geldkreislauf einschließlich der Kreditentwicklungen ganz einfach zu beschreiben und auch nachzuvollziehen, wenn man den Abläufen, unter Beachtung der realen Größen, einmal nachgeht:

So werden z.B. in Deutschland, basierend auf den von der Bundesbank ausgegebenen und immer wieder erneut revolvierend eingesetzten 250 Mrd DM Bargeld, im Laufe eines Jahres volkswirtschaftliche Leistungen von rund 4.000 Mrd DM erzeugt, aus denen ein Volkseinkommen von 2.900 Mrd und ein verfügbares Haushaltseinkommen von 2.500 Mrd resultiert. Aus diesem Einkommen zweigen die Haushalte wiederum etwa 250 Mrd DM Ersparnisse ab, die von den Banken über Kredite wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück geschleust werden. - Bei einer Kreditvergabe fließt heute nur in Ausnahmsfällen (später) Bargeld. Der erste Schritt ist immer die Schaffung des entsprechenden Buchgeldes mit Hilfe der Buchhaltung der kreditgebenden Bank. Aufgrund des zuerst geschaffenen Buchgeldes entsteht zwar ein Anspruch auf Bargeld, der aber heute kaum genutzt wird. Dieser Ablauf ließe sich durch die Erlernung der Buchhaltungsregeln leicht nachprüfen. -  Im Umfang dieser Ersparnisbildungen und Kreditvergaben wachsen dann die Geldguthaben und Schulden ebenso an, wie im Umfang der Käufe der Konsum, die Gebrauchsgüter und die Investitionen in der Wirtschaft.
 

Daß dabei die Entwicklungen im Bereich der Guthaben und Schulden rascher zunehmen als die realen Werte in der Wirtschaft, und daß die Ursache dieser Überentwicklung im Zins- und Zinseszinseffekt liegt, darin sind wir uns sicher alle einig. Wahrscheinlich sind wir uns auch einig, daß zur Überwindung dieses Problems nur eine Absenkung der Zinsen helfen kann und daß diese Absenkung nur durch eine Umlaufsicherung des Geldes möglich sein wird. Darum sollten wir auch mit unseren gemeinsamen Bemühungen an diesem Punkt ansetzen und unsere Kräfte nicht in nebensächlichen oder unrealistischen Theoriefeldern vertun.
  Gerhard Margreiter