Dieter Braun wrote:
>
> F
> Ich glaube, daß Zarlenga und viele anderen, ihren Bogen immer
> überspannen, wenn sie meinen, aus einem stabilen Geldsystem, würde
> gleich ein gerechtes Geldsystem entstehen. Analog: aus einer stabilen
> Produktewirtschaft eine gerechte Produktewirtschaft. Wobei: meistens
> argumentieren sie umgekehrt: sie/wir wollen ungerechte Geldsystem-
> strukturen ausmerzen (z.B. Geldmonopol soll nur dem Staat zufallen),
> damit wird sich dann auch ein stabiles Geldsystem ergeben. Oder:
> damit wird sich auch eine gerechte Produktewirtschaft (oder gar eine
> stabile Produktewirtschaft) ergeben. Da sollte man fein trennen und
> ehrlich bleiben.

Lieber Dieter,

da gebe ich dir vollkommen recht. (Zu den Punkten A-E sage ich später
mehr.)

Etwas ist aber wichtig: Weder Zarlenga noch irgendein anderer
enstzunehmender Reformer verlangt, dass der Staat alle Schulden
(Passiva) übernimmt. Bzw. der einzige sein soll, der (durch Kauf von
Produkten) eine Paarkreation machen kann.

Es geht nur um solche Paarkreationen, bei denen eine Währung entsteht,
die hochgradig liquide ist. Zur Kreation solcher hoch-liquiden Währung
sind momentan nur Banken fähig, allen voran die Zentralbanken.

Eine Paarkreation a la Verkauf auf Rechnung hat nicht tatsächlich die
von dir analysierte Verteilungswirkung, weil eben das Aktivum in der
Hand des Verkäufers kaum von anderen akzeptiert wird. Es lautet zwar auf
die gemeinsame Währung, ist aber selber eine andere "Währung", deren
Liquidität (abgesehen von der Kreation) gleich Null ist. Ihre Quantität
ist dementsprechend irrelevant.

Ben